Die erste Führungsrolle zu übernehmen ist ein spannender Abschnitt deines Lebens. Ich kann mich noch sehr gut an meine erste Führungsposition erinnern. Kurz vor der Übernahme, am Ende meiner Einschulung, war ich irgendwo zwischen freudig aufgeregt und sichtlich nervös.
Denn JA – ich hatte Lust, diese Verantwortung zu übernehmen.
ABER ich spürte gleichzeitig diese Sorge, dass ich falsche Entscheidungen treffen oder Schritte setzen könnte. Denn fachlich wurde ich optimal eingeschult. Ich kannte die Prozesse, die Aufgaben, die Ziele. Doch die Führungstätigkeit an sich fand immer wieder hinter verschlossenen Türen statt. So beschäftigten mich bei meinem Start die Führungswelt essentielle Fragen:
- Wo soll mein Fokus liegen? Welche Schritte sind nun wichtig?
- Wie kann ich erfolgreich führen und mein Team motivieren?
- Welcher Führungsstil bringt mich und das Team weiter?
- Was, wenn es zu Konflikten oder Herausforderungen kommt?
Gar nicht so unwesentliche Fragen, auf die ich keine Antwort hatte. Da war eine gewisse Anspannung vorprogrammiert.
Geht es dir da ähnlich?
Vielleicht bist du auch gerade am Anfang deiner Führungskarriere und beschäftigst dich mit denselben Fragen.
Was ich damals gemacht habe?
Ich habe einfach losgelegt und das Beste gehofft – mit einigen Stolpersteinen.
Nachdem ich jedoch mit den Jahren immer wieder neue Führungspositionen übernommen habe, wurde mir bewusst, dass es immer wieder dieselben Schrauben sind, die es zu drehen gilt, um von Anfang an souveräner zu führen. Schrauben, die deinen Weg von Anfang an leichter und klarer gestalten.
Und die wesentlichsten 4 davon möchte ich dir heute vorstellen, damit du als neue Führungskraft direkt weißt, worauf es ankommt.
Diese 4 Tipps lassen dich von Anfang an souveräner wirken.
Sei präsent – von Anfang an
Am Anfang einer jeden Führungsposition wirst du von den neuen Eindrücken und Verantwortungsbereichen erschlagen. Möglicherweise musst du deinen alten Bereich auch noch operativ mitführen, bist jedoch mit einem Fuß bereits in der Führungsrolle. Da kann es schnell gehen, dass du in deinen alten und neuen Aufgaben versinkst.
Versuche jedoch von Anfang an so viel Zeit wie möglich mit deinem Team, deinen Kollegen, deinen Vorgesetzten zu verbringen. Lege deinen Fokus bewusst darauf, ein Gespür für die Führungskultur, die Werte, die tatsächlichen Prozesse zu bekommen. Und zeige dich. Gerade Mitarbeiter wollen dich schnellstmöglich kennenlernen und einschätzen können. Führe also Gespräche, zeige Präsenz und Interesse. Du wirst langfristig davon profitieren.
Achte auf Strategie und Operatives gleichermaßen
Operatives ist so angenehm, denn du weißt sofort, wenn du etwas geschafft hast. Und wenn du etwas geschafft hast, wirkt deine Tätigkeit gleich viel sinnvoller. Das ist großartig – doch achte hier immer auch auf einen strategischen Blick.
Stürze dich also am Anfang nicht sofort komplett ins Tagesgeschäft, sondern nimm dir bewusst Zeit, um alle Prozesse, Aufgaben, Werte und Kommunikationskanäle kennenzulernen. Vernetze dich mit deinen Stakeholdern und erkenne Erwartungen. Wenn du einen guten Überblick erhascht hast, dann nutze diesen, um strategisch zu überlegen, welche Schritte und Entscheidungen für dich und dein Team wirklich sinnvoll sind. Du gewinnst dadurch langfristig, wirkst strukturierter und vermeidest Aktionismus.
Kenne die Erwartungen deiner Stakeholder
Was sind denn bitte Stakeholder?
Aus deiner Sicht als Führungskraft sind es deine sogenannten Anspruchsgruppen, d.h. Menschen, Teams, Abteilungen, mit denen du direkt oder indirekt in beruflicher Verbindung stehst. Beispielsweise kann das im Einkauf nicht nur dein Team oder dein Vorgesetzter sein, sondern auch Lieferanten, mögliche Agenturen und andere Abteilungen.
Und all diese Stakeholder haben gewisse Erwartungen an dich und deine Position. Genau diese Erwartungen solltest du kennen – denn so kannst du ganzheitliche Entscheidungen treffen und wichtige Ansprüche berücksichtigen.
Peter Drucker hat schon richtig gesagt: Culture eats strategy for breakfast.
D.h. nur, wenn du die Erwartungen kennst und die Kultur erkennst, hast du eine gute Basis, um darin tätig zu sein.
Doch wie erkennst du nun die Erwartungen?
Das geht am besten durch Gespräche. Seien es Mitarbeitergespräche, ein Erwartungsgespräch mit dem Vorgesetzten oder Lieferantentermine. Mach dir zu Beginn deiner Position Gedanken, welche Stakeholder es gibt und erkenne, welche Erwartungen sie an dich haben.
Nutze von Beginn an jede Phase
Von welchen Phasen ich hier spreche?
Gerade am Anfang einer jeden Führungsposition durchläufst du gewisse Phasen, die du kennen und auch nutzen solltest. Diese Phasen sind: Information, Analyse, Umsetzung und Reflexion.
Der Fokus und die Aufgaben der jeweiligen Phase sind ganz unterschiedlich und dennoch sehr relevant für dich. Während du beispielsweise in der Informationsphase aus verschiedenen Richtungen Informationen sammelst, gilt es bei der Analyse konkrete Tools zu nutzen, um diese Infos gut zu filtern und Ableitungen zu treffen. In der Umsetzungsphase gehst du nicht nur die Schritte, sondern weißt, wie dein Team deine Reise gerne begleitet und in der Reflexion geht es um die eigene Weiterentwicklung als Führungskraft.
Wenn du diese Phasen optimal nutzt, dann hast du aus deinen ersten Wochen das meiste für dich als neue Führungskraft herausgeholt.
Du möchtest mehr über diese Phasen erfahren?
Dann nutze mein Programm Right into Leadership, das erste Führungskräfteprogramm, welches dich dabei unterstützt, dass du ab Tag 1 optimal führst.
Neben diesen Tipps, was hat dir in deiner ersten Führungsposition besonders geholfen? Lasse gerne ein Kommentar hier.
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